Wie du klebrigen oder harten Pizzateig rettest: Schritt für Schritt zur perfekten Pizza

Hast du dich jemals gefragt, was zu tun ist, wenn dein Pizzateig nicht so will, wie du? Klebriger Teig, zu harte Konsistenz oder Teig, der einfach unbrauchbar erscheint – all das kann frustrierend sein. Aber keine Sorge! Auch wenn dein Teig klebt oder sich schwer verarbeiten lässt, gibt es Möglichkeiten, ihn zu retten und ihn in eine perfekte Grundlage für eine fantastische Pizza zu verwandeln. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du deinen Pizzateig wieder auf Kurs bringst.

Die häufigsten Probleme mit dem Pizzateig

Bevor wir tiefer in die Lösung eintauchen, schauen wir uns an, welche Probleme beim Pizzateig häufig auftreten:

  • Zu klebriger Teig: Dein Teig bleibt an allem haften, du kannst ihn kaum formen und schon gar nicht ordentlich dehnen. Meistens passiert das, wenn zu viel Wasser im Teig ist.
  • Zu harter Teig: Der Teig fühlt sich steif und schwer zu bearbeiten an. Das passiert oft, wenn zu wenig Wasser enthalten ist.
  • Überprooft oder „toter“ Teig: Der Teig ist zu lange gegangen oder das Gluten hat seine Struktur verloren. Er lässt sich nicht mehr gut dehnen und reißt leicht.

Schritt 1: Problem identifizieren

In unserem Beispiel handelt es sich um einen klebrigen Teig. Der Fehler wurde bei der Hydration gemacht – das bedeutet, dass das Verhältnis von Wasser zu Mehl nicht optimal war. Statt der gewünschten 70% Hydration wurde der Teig mit 85% Hydration angesetzt, was ihn sehr schwer verarbeitbar macht.

Aber keine Sorge, mit ein wenig Mathematik und dem richtigen Know-how kannst du diesen Teig noch retten!

Schritt 2: Hydration berechnen und anpassen

Die Hydration des Teigs ist ein wichtiger Faktor. Sie gibt an, wie viel Wasser im Verhältnis zur Menge an Mehl im Teig enthalten ist. Hier ist die Formel, die du verwenden kannst, um die Hydration zu berechnen und anzupassen:

Hydration (%) = (Wassermenge (in Gramm) / Mehlmenge (in Gramm)) x 100

In unserem Fall wurde der Teig mit einer Hydration von 85% angesetzt. Ziel ist es jedoch, eine Hydration von 70% zu erreichen, um einen gut zu verarbeitenden Teig zu erhalten.

Berechnung: Wie viel Mehl fehlt? (Angepasst auf 1 kg Mehl)

  • Aktuelle Wassermenge: Nehmen wir an, du hast für deinen Teig 1 kg Mehl (1.000 Gramm) und 850 ml Wasser (850 Gramm) verwendet, was einer Hydration von 85% entspricht.
  • Zielhydration: Du möchtest eine Hydration von 70% erreichen.
  • Zielwassermenge berechnen: Bei 70% Hydration solltest du 700 Gramm Wasser verwenden:

Wassermenge (in Gramm) = Mehlmenge x 0,70 = 1000 x 0,70 = 700 g Wasser

Das bedeutet, dass du 150 Gramm zu viel Wasser verwendet hast. Um auf 70% Hydration zu kommen, fügen wir die fehlende Mehlmenge hinzu, um das Verhältnis wieder auszugleichen.

 

Fehlendes Mehl hinzufügen

Da du 150 Gramm zu viel Wasser verwendet hast, musst du etwa 215 Gramm Mehl hinzufügen, um das Verhältnis wieder zu korrigieren.

Zusätzliches Mehl = 150 g Wasser x (1000 / 700) = 215 g Mehl

Schritt 3: Mehl korrekt einarbeiten

Jetzt, wo du weißt, wie viel Mehl du hinzufügen musst, gibt es einen wichtigen Schritt, den du beachten musst: Du darfst das Mehl nicht einfach auf einmal in den Teig geben. Stattdessen solltest du es langsam einarbeiten, um den Teig nicht zu überlasten.

  1. Teig in die Küchenmaschine geben: Lege den klebrigen Teig in deine Küchenmaschine.
  2. Mehl langsam hinzufügen: Beginne, das fehlende Mehl in kleinen Portionen hinzuzufügen. Schalte die Maschine auf eine niedrige Geschwindigkeit (Stufe 1) und warte, bis das Mehl vollständig eingearbeitet ist, bevor du mehr hinzufügst.
  3. Wasser hinzufügen, wenn der Teig zu hart ist: Solltest du das entgegengesetzte Problem haben (zu harter Teig), kannst du das gleiche Verfahren anwenden, aber zusätzlich Wasser hinzufügen, um die Konsistenz zu verbessern.

Schritt 4: Glutenstruktur reparieren

Falls dein Teig „tot“ ist, das heißt, die Hefe ist nicht mehr aktiv und die Glutenstruktur ist geschädigt, gibt es auch dafür eine Lösung. Du kannst frische Hefe und etwas mehr Salz hinzufügen, um die Struktur wieder zu stärken:

  • Hefe hinzufügen: Gib etwa 2-3 Gramm frische Hefe oder 1 Gramm Trockenhefe in ein wenig Wasser aufgelöst hinzu.
  • Salz erhöhen: Erhöhe den Salzanteil um etwa 2%, um die Glutenstruktur zu festigen.

Schritt 5: Den Teig ruhen lassen

Sobald das Mehl und das Wasser vollständig integriert sind, lasse den Teig etwa 10-15 Minuten ruhen. Während dieser Zeit entspannt sich der Teig, und du kannst ihn leichter in Portionen teilen. Mache kleine Teigbällchen und lasse diese für etwa 4 Stunden bei Zimmertemperatur gehen.

Schritt 6: Die perfekte Pizza backen

Der Teig ist jetzt fertig und bereit, zu einer großartigen Pizza verarbeitet zu werden. Du kannst ihn nun dehnen und belegen. Im Video wurde eine besondere Pizza mit einer Kichererbsen-Creme und knusprigem Guanciale zubereitet. Der Teig war perfekt: leicht, luftig und gleichzeitig knusprig.

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Fazit: Kein Teig ist verloren!

Auch wenn dein Teig zunächst nicht perfekt erscheint, gibt es viele Möglichkeiten, ihn zu retten. Mit den richtigen Berechnungen und ein wenig Geduld kannst du sicherstellen, dass du immer die perfekte Basis für deine Pizza hast. Probiere diese Tipps aus und lass uns wissen, wie es bei dir funktioniert hat!

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