Pizzacover selbst bauen: So pimpst du deinen Grill mit einer Pizzahaube

Wer gerne Pizza auf dem Grill zubereitet, kommt an einer Pizzahaube kaum vorbei. Hier erfährst du, wie man ein Pizzacover mit wenig Aufwand und kostengünstig selbst baut.

Pizza wird auf einem Grill meistens ziemlich lecker. Mit einem Pizzastein bekommt man einen krossen Boden hin, der mit vielen Pizzerien mithalten kann. Doch leider fehlt in der Regel die Hitze von oben – der Raum des Grills ist in der Regel zu groß, sodass die Pizza von oben meist etwas blass bleibt.

Mit einer Pizzahaube verkleinert man diesen Raum und erhält so mehr Hitze. Die Pizza ist so deutlich schneller fertig und wird eben von beiden Seiten ordentlich gebacken. Wer also eine wirklich gute Pizza auf dem Grill zubereiten will, kommt an einem Pizzacover kaum vorbei. Also war klar: Ich brauche auch so ein Ding. Ich hatte die Wahl: Selbst bauen oder einfach kaufen? Für mich war klar: Ich schwinge das Werkzeug und baue mir selbst ein Pizzacover.

Warum Pizzacover selbst bauen: Das sind die Vorteile

Ich habe mich aus mehreren Gründen dafür entschieden, eine Pizzahaube selbst zu bauen. Zum einen ist es preislich etwas günstiger als eine fertige Haube zu kaufen. Viel wichtiger war aber zum anderen der Punkt, dass ich die Größe der Pizzahaube genau an meinen Grill anpassen kann.

Mir war es wichtig, dass ich genau drei Brenner des Grills mit meiner Haube abdecke. So kann sich genügend Hitze unter der Haube ansammeln und die Pizza schnell kross backen.

Der dritte Punkt: ich bastel’ einfach gerne. Daher war es für mich kein großer Aufwand, den passenden Stahl zu bestellen, ihn zuzuschneiden und zurechtzubiegen. Wer darauf keine Lust hat, ist mit einer fertigen Haube aber natürlich auch gut bedient.

Pizzahaube selbst basteln: die einzelnen Schritte

Als Erstes musste ich die genaue Größe des benötigten Stahls berechnen. Da ich, wie oben beschrieben, genau drei Brenner des Grills abdecken wollte, war die Größe weitestgehend vorgegeben: 45 cm, plus zweimal 9 cm Höhe ergibt 63 cm. In der Breite hatte ich 45 cm veranschlagt.

Dementsprechend habe ich bei dem Händler, bei dem ich bereits meinen Pizzastahl bestellt habe, einen Edelstahl in der Größe 58 cm x 45 cm bestellt. Als Dicke wählte ich 2 mm aus, da man das noch mit den heimischen Werkzeugen biegen kann, es aber die Hitze gut genug aufnimmt und abgibt.

Preislich lag ich bei ca. 50 Euro inklusive Versandkosten (Achtung, die Preise können sich ändern) und eine gute Woche später hatte ich die rechteckige Platte zu Hause.

Also ging das Bearbeiten los!

Ich besorgte mir für die Stichsäge ein Metallsägeblatt, mit dem ich den Stahl bearbeiten konnte. Damit ich den Stahl richtig biegen kann und die Haube hinten geschlossen ist, musste ich zwei 9 x 9 cm große Quadrate an den Ecken aussägen. Ich zeichnete die Größe der Quadrate mit einem Permanent-Marker an und sägte die Ecken aus. Die scharfen Kannten glättete ich mit einer Feile.

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Waldis Pizza

Pizzahaube bauen

Danach spannte ich den Stahl mit einer langen Latte und zwei Schraubzwingen auf eine Tischplatte und bog die drei Seiten der Pizzahaube um. Das ging überraschen gut und war tatsächlich nur mit den Händen möglich. Damit ist das meiste erledigt.

Pizzahaube bauen

Man braucht natürlich noch einen Pizzastein, der unter die Haube passt und dann kann es losgehen.

Selbstgemacht vs. Gekauft: Welche Pizzahaube ist besser?

Nach den ersten Versuchen mit der Pizzahaube vermute ich, dass es keinen massiven Unterschied zwischen einer selbst gebauten und einer gekauften Haube gibt. Ich habe zwar noch nie eine gekaufte getestet, bezweifle aber, dass eine der beiden schlechter oder besser ist. Am Ende sind beides Stahlhauben.

Einziger Nachteil eines gekauften Covers ist natürlich die Größe. Hier ist man bei der selbst gebauten Varianten flexibler. Auf Amazon findet man aber flexible Pizzacover, die auf die meisten Grills passen sollten. Hier muss man aber doch etwas tiefer in die Tasche greifen.

Es geht aber auch günstiger. Fertige Sets mit Pizzastein und Pizzaschieber gibt es ab 60 Euro. Ich habe für meine DIY-Haube 50 Euro gezahlt. Da ich Pizzastein und Schieber bereits zu Hause habe, hätte ich kein Set benötigt.

Fazit: Der Aufwand, eine Pizzahaube selbst zu bauen, hält sich zwar in Grenzen, aber man muss schon auch wirklich Lust und Muse dazu haben. Insgesamt habe ich fürs Bearbeiten circa eine Stunde benötigt. Generell lohnt sich aber ein Pizzacover für jeden, der regelmäßig Pizza auf dem Grill zubereitet. Die Pizza bekommt deutlich mehr Hitze von oben und wird so leckerer. 

Pizzahaube selbst bauen mit Salamico

Update: Ich habe die Pizzahaube aus optischen Gründen noch mit einem Thermolack besprüht. Jetzt ist er schwarz und passt optisch besser zum Grill. Ich habe hier hauptsächlich darauf geachtet, dass er mindestens 800 Grad aushält. Das klang für mich nach genügend Puffer, um auf Nummer sicher zu gehen, denn mein Grill erreicht keine 400 Grad. Zudem habe ich geschaut, dass die Farbe auch wirklich für Ofen und Grill geeignet war.

Das Lackieren war sehr einfach, da der Lack ziemlich dick ist, gut deckt und matt ist. Daher braucht man auch nicht schleifen, um eine schöne Oberfläche zu bekommen. Man muss nur aufpassen, dass man gerade bei den stehenden Teilen wie den Seiten immer nur eine dünne Schicht aufträgt, damit der Lack nicht runterläuft.

Was man für eine Pizza vom Grill noch benötigt.

Hier gehe ich auf das Zubehör ein, dass man noch benötigt, um eine Pizza auf dem Grill mit einem Pizzacover backen zu können.

Pizzastein: Ohne ihn geht es nicht

Natürlich benötigt man einen Pizzastein, da man die Pizza nicht einfach auf dem Rost backen kann. Der Teig würde sonst zwischen dem Rost herunterlaufen und er würde von unten aussehen wie die Alpen – also Berg und Tal. Mit einer Pizza hat das weniger zu tun. Ein Pizzastein sorgt also nicht nur dafür, dass der Boden flach bleibt, er hat zudem den Vorteil, dass er die Hitze besser verteilt und der Boden nicht so schnell verbrennt.

Was die Form betrifft, habe ich schon immer auf einen rechteckigen Stein gesetzt – auch beim Pizzastahl ist das meine bevorzugte Form. Der große Vorteil: Man hat etwas mehr Platz für die Pizza und muss sie nicht gezielt auf einen kreisrunden Pizzastein bugsieren. Das ist nämlich gar nicht einfach und gerade wenn man wenig Übung hat oder mit hoch hydrierten Teigen arbeitet, eine große Herausforderung. Daher habe ich mir schon immer Pizzasteine besorgt, die rechteckig waren und die passende Größe des Backofens oder Grills hatten.

Beim Material setzen viele auf das beliebte Cordierit. Das Gestein besteht aus Quarz, Magnesium, Eisen und Aluminium. Seine Oberfläche ist glatter als die von Steinen aus anderen Materialien, obwohl er genauso fleckig ist wie jeder andere. Cordierit benötigt etwas länger, um Wärme zu speichern, aber dafür verliert es viel weniger Wärme. Für einen Backofen oder eben ein Grill ist Cordierit eine gute beste Wahl.

Wenn dein Grill Temperaturen über 400 Grad schafft, kannst du auf Biscotto setzen. Biscotto ist eine Mischung aus Ton und vulkanischem Sand. Im Gegensatz zum Cordierit ist er poröser und aufgrund seiner Eigenschaften auch isolierender. Das bedeutet: Er gibt die gespeicherte Wärme langsamer ab. Bei hohen Temperaturen hat das den Vorteil, dass der Boden nicht so schnell verbrennt.

Für die Verwendung im Haushaltsbackofen ist er nicht unbedingt die beste Wahl: Erstens dauert es länger, bis er die nötige Hitze entwickelt, und zweitens ist er besser isoliert und gart den Teig sanfter. Bei 400 Grad ist das hilfreich, erreicht man aber nur beispielsweise 300 Grad, will man diesen Effekt jedoch nicht haben. Sondern man will das Gegenteil: Eine Unterlage zum Backen, welche die Hitze schnell abgibt. Daher setzen viele mittlerweile im Haushaltsbackofen auf einen Pizzastahl.

Der Pizzastein hat im Gegensatz zum Biscotto aber die Vorteile, dass er kompakter ist und die Wärme schneller an den Teig weiter gibt. Das ist in diesem Fall von entscheidender Bedeutung, da wir mit viel niedrigeren Temperaturen arbeiten.

Der Pizzastein benötigt eine gewisse Zeit, bis er aufgeheizt ist, in der Regel muss man mindestens eine halbe Stunde einrechnen, die man den Pizzastein vorheizen muss. Nur wenn er die höchstmögliche Temperatur erreicht hat, kann er seine Stärke ausspielen. Der Stein entzieht dem Pizzateig die Feuchtigkeit und gibt gezielt Wärme ab.

Welche Dicke des Pizzasteins ist die richtige?

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Auswahl eines Pizzasteins ist dessen Dicke. Grundsätzlich gilt, dass ein dünnerer Pizzastein die Wärme schneller und besser speichert als ein dickerer. Also gilt die Logik, dass man am Besten immer zu einem dünneren greift, schließlich is er einfacher zu tragen? Nein! Der Grund dafür ist, dass ein dünner Stein die Wärme schneller abgibt, entweder durch das Öffnen des Ofens oder der Grillhaube oder durch die Übertragung der Wärme auf den Teig während des Backens.

Sollte am also immer auf einen dickeren Pizzastein setzen? Die Antwort lautet ja und nein. Ja, es geht weniger Wärme verloren, sodass man schneller mehrere Pizzen hintereinander backen kann. Der Nachteil: Ein dickerer Stein benötigt deutlich mehr Zeit zum Aufheizen, es können schon mal anderthalb oder sogar zwei Stunden sein, bis er die richtige Temperatur erreicht. Man muss sich also im Klaren sein: Backt man immer nur wenige Pizzen für seine Familie und nimmt es in Kauf, dass man nach jeder Pizza den Stein noch mal etwas aufheizen muss? Oder backt man viele Pizzen hintereinander und nimmt die längere Zeit zum Aufheizen in Kauf.

Infrarot-Thermometer: Pizzastein aufheizen ist ein Muss

Um die Temperatur zu messen, sollte man sich ein Infrarot-Thermometer zulegen. Damit hat man perfekt im Auge, wie viel Power der Grill hat und wann der Stein die richtige Temperatur erreicht hat. Wie hoch diese Temperatur ist, hängt stark vom Grill und auch von der Art des Steins ab. Material und Dicke sind hier entscheidend. Mit einem Thermometer lässt sich das aber schnell herausfinden, wie hoch die Temperatur ist. Erst, wenn sich hier nichts mehr tut, sollte man die Pizza einschießen.

Pizzaschieber: Damit man sich nicht die Finger verbrennt

Dafür benötigt man einen Pizzaschieber, idealerweise mit einem etwas längeren Griff. Denn die Hitze des Grills ist relativ hoch, dass man sich unter Umständen schon die Finger verbrennen kann, wenn man die Pizza einschießt.

Ich nutze seit längerer Zeit diesen perforierten Pizzaschieber mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.

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